Kaum ein Bereich befindet sich derzeit so stark im Umbruch wie die Gesundheitsbranche. Sich ändernde Rahmenbedingungen und noch immer spürbare Nachbeben der Corona-Pandemie sind erschwerende Umstände für eine Finanzplanung. Doch selbst in einem derart ungewissen Rahmen lohnt es sich eine integrierte Finanzplanung zu erstellen, denn nur so kann erkannt werden welche Einflüsse einen externen Schock darstellen und welche Gegebenheiten auf ein Management-Problem hinweisen.
Von Hybrid DRG bis Tarifrunden des Marburger Bundes
Innerhalb der Gesundheitsbranche werden viele Rahmenbedingungen durch externe Entscheider außerhalb des Einflussbereiches einer Krankenhausgeschäftsführung bestimmt. Die Entscheider für die Rahmenparameter innerhalb der Gesundheitsbranche reichen von politischen Akteuren, welche über maßgebliche Veränderungen des gesamten Gesundheitssystems wie zuletzt die Ambulanitisierung bestimmen, bis hin zu spezialisierten Gewerkschaften, welche Tarfisteigerungen für die medizinischen Fachkräfte verhandeln. Das Gleiche gilt für die Fallpauschalen, welche die monetäre Vergütung für einzelne Behandlungen vorgeben. Diese Fallpauschalen werden ebenfalls von externen Faktoren bestimmt und können damit nicht von einem Krankenhaus beeinflusst werden. Diese Einflussfaktoren beeinflussen maßgeblich die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit eines Krankenhauses, können jedoch bestenfalls nur antizipiert werden und nicht gezielt von der Geschäftsführung eines Krankenhauses gesteuert werden. Innerhalb einer Finanzplanung ist es deshalb wichtig mit Annahmen zu arbeiten. Diese müssen mit gut informierten Branchenexperten abgestimmt und quantifiziert werden.
Von abstrakten Rahmenbedingungen zur konkreten Planung
Eben diese Quantifizierung der Einflussfaktoren auf das Tagesgeschäft ist eine große Herausforderung. Hier bedarf es sowohl Verständnis in die medizinischen Abläufe, die politischen und gesetzlichen Rahmenbedingungen als auch ein Verständnis von Finanzmodellen und betriebswirtschaftlichen Prozessen. Besonders im Gesundheitswesen können externe Berater einen entscheidenden Mehrwert erzeugen, da diese unterschiedlichen Qualifikationen gebündelt durch ein Team von Branchenexperten zur Verfügung stehen. Denn durch die Erfahrung von mehreren Mandanten und Unternehmensplanungen können durch Best Practices und Branchentrends die eigenen Maßnahmen und Geschäftsmodelle objektiv eingeordnet werden. Darüber hinaus profitieren die Akteure von Erfahrungen aus Projekten bei kleineren und größeren Kunden. Dadurch können ebenfalls größenabhängige Effekte besser eingeordnet werden. Ebenfalls ist der Ablauf und die Strukturierung einer Unternehmensplanung durch bestehende Prozesse und Vorlagen garantiert. Dies garantiert ebenfalls eine professionelle und methodisch saubere Umsetzung der Planung.
Die Unternehmensplanung als Steuerinstrument innerhalb der Gesundheitsbranche
Durch die, wie bereits angesprochenen, sich verändernden Rahmenbedingungen ergeben sich zwangsläufig Abweichungen zwischen den Ist-Zahlen und der Unternehmensplanung. Diese sind jedoch nicht als ein Zeichen fehlender Sinnhaftigkeit der Planung zu verstehen. Bei Abweichungen müssen die Treiber identifiziert und erklärt werden. Diese Erklärungen sind insbesondere für die Kommunikation mit Stakeholdern wie Banken oder Gesellschaftern essentiell. Für Abweichungen können beispielsweise externe Effekte, wie sich ändernde Parameter, eine Erklärung sein, aber auch ein mangelnder Fortschritt bei der Umsetzung von Maßnahmen. Insbesondere letzteres ist essentiell um eine langfristig effizientere und erfolgreichere Unternehmensstruktur aufzubauen und nachhaltig zu sichern. Erst diese Unterscheidung ermöglicht es der Geschäftsführung das Hintergrundrauschen, welches innerhalb des Gesundheitswesens unabdingbar ist, als solches zu identifizieren, potentielle operative Risiken zu ermitteln und Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Eine dedizierte Finanzplanung ist daher essentiell, damit die Geschäftsführung effizient die bestehenden Maßnahmen priorisieren und deren Umsetzung nachverfolgen kann.